Hygiene im Nagelstudio

Da die Arbeit im Nagelstudio mit der Entwicklung von Staub einhergeht, ist es heute zwingend notwendig, der Entstehung und Ablagerung von Staub, insbesondere Feinstäuben, entgegenzuwirken. Einige EU-Verordnungen befassen sich mit der Feinstaubbelastung des Menschen in der Umwelt. Ähnlich wie beim Bäckerhandwerk ist der Nail Designer einer großen Staubbelastung ausgesetzt. Da die Nagelindustrie in Deutschland noch verhältnismäßig jung ist, gibt es diesbezüglich noch keinerlei Vorschriften über Arbeitsschutzmaßnahmen. Doch ist abzusehen, dass bei einer Anerkennung des Berufes auch Berufskrankheiten und somit Sonderbelastungen erkannt werden. Dies würde zur Folge haben, dass Verordnungen über Arbeitsschutz für den Nail Designer entworfen werden. Aufgrund des Wissensstandes über Hygiene ist bekannt, dass Staub in Wohn- und Arbeitsräumen einen primäreren Übertragungsweg für Infektionskrankheiten darstellt. Dies macht das Problemfeld Atemschutz, Luftreinigung und Verhütung von Luftverschmutzung auch zu einem Hygienethema.

Einschlägige Literatur erklärt, dass durch trockenes Staubwischen der Staub nur aufgewirbelt wird, um sich später wieder auf Arbeitsinventar und Möbeln abzusetzen. Die Absaugung von Staub, gerade bei der Feilarbeit, direkt bei der Entstehung ist zu empfehlen. Wenn ein Staubabsaugungsgerät nicht in Betracht kommt, sollten auf jeden Fall die Arbeitsfläche, der Boden und alle Arbeitsgeräte einmal pro Tag nass bzw. mit Desinfektionssprays abgewischt werden. Ein weiterer Punkt der Arbeitssicherheit im Nagelstudio ist das Einatmen chemischer Dämpfe. Das Pulver-Flüssigkeits- System weist eine starke Geruchsentwicklung auf, was einige Institute veranlasst, dieses nicht zu verarbeiten. Aber auch das Gelsystem gibt Dämpfe ab. Da diese nicht so stark riechen, wird weniger vorsichtig mit den Behältnissen umgegangen.

Doch sollte auch hier mit Vorsicht gearbeitet werden. Chemische Dämpfe, abhängig von der eingeatmeten Konzentration, können Atemwegserkrankungen und sogar Verätzungen verursachen. Das Tragen einer Gesichtsmaske während der Produktverarbeitung sowie das Tragen einer Schutzbrille ist zu empfehlen. Der dritte Übertragungsweg von Krankheiten besteht im direkten Kontakt. Gerade weil es in Zahlen nicht zu erfassen ist, wie viele mit übertragbaren Krankheiten infizierte Menschen ein Nagelstudio besuchen, ist es umso wichtiger, sich und jeden weiteren Kunden vor Ansteckung zu schützen. Auch wenn es in den meisten Ausbildungen nicht ausdrücklich empfohlen wird, so ist das Händewaschen der Kundin, noch bevor sie sich an den Arbeitstisch setzt, unbedingt zu empfehlen. Auch der Gebrauch von Papierhandtüchern (Einmalhandtücher) im Bereich der Kundentoilette ist anzuraten. Die Abdeckung des Arbeitsbereichs mit Handauflagen aus Papier bzw. Küchenrollen ist vor jeder Kundin zu erneuern. Alle Arbeitsflächen, auch die Handauflagefläche im UV-Lichthärtungsgerät, sind mindestens einmal pro Tag mit Desinfektionsspray zu behandeln. Bitte beachten Sie die Einwirkzeit des Herstellers. In Hinsicht auf die Vielzahl von Chemikalien, die in einem Nagelstudio zum Einsatz kommen, ist es vor allem ratsam, sich mit den Produkten, Inhaltsstoffen und Anwendungshinweisen auf den Produkten bzw. in den Beipackzetteln auseinanderzusetzen. Der Nail Designer ist in Hinsicht auf die Kosmetikverordnung der In-Verkehr-Bringer dieser Produkte und muss über deren Wirkung und vor allen Dingen über die gegebenenfalls erforderlichen Notfallmaßnahmen informiert sein. Fragen Sie bei der zuständigen Berufsgenossenschaft bzw. dem Hersteller der Produkte nach den nötigen Unterlagen.