Schablonentechnik
Eine weitere Technik, um den Naturnagel zu verlängern und gleichzeitig eine viel stärkere Kundenbindung erreicht man durch das Verlängern der Nägel mit der Schablonentechnik. Hierbei wird eine Schablone unter die freie Nagelspitze des Naturnagels geschoben und am letzten Fingerglied mittels Gummierung befestigt. Diese, meist aus Papier bestehenden Schablonen, haben eine Beschichtung, die das Ablösen des ausgehärteten Produkts zulässt. Hier soll nun die Arbeitsweise der Schablonenmodellage erklärt werden. |
|
![]() |
Bereiten Sie den Naturnagel auf die Modellage vor. Die Grundarbeitschritte einer jeden Modellage müssen gearbeitet werden. Schieben Sie die Nagelhaut vorsichtig zurück und entfernen Sie alte, abgelagerte Hautschüppchen von der Nagelplatte. Jetzt wird die Nagelplatte vorsichtig mit einem weichen Bufferblock in Wuchsrichtung mattiert. Unterlassen Sie es, mit dem Buffer die Nagelplatte von einer zur anderen Seite zu befeilen. Diese Feilbewegung würde zu viel vom Naturnagel entfernen und Schädigungen der Nagelplatte wären unvermeidlich. Das Kürzen des Naturnagels ist beim Setzen einer Schablone nur bedingt erforderlich, da auch an einer längeren freien Nagelspitze eine Schablone angesetzt und eine Verlängerung erstellt werden kann. Beim Formen der freien Nagelspitze werden also nur Unebenheiten und eventuelle Kanten ausgeglichen.
![]() |
|
Noch vor dem Setzen der Schablone wird der Staub mit einer Bürste gründlich entfernt. Nun wird die Schablone unter die freie Nagelspitze geschoben und die Flügel werden mittels der Gummierung der Schablone am Finger befestigt. Der vordere Teil der Schablone wird anschließend zu einem schönen Tunnel geformt und die Vorderflügel werden fixiert. Darauf kann eine sehr natürlich geformte Verlängerung modelliert werden. Nach dem Anbringen der Schablone wird die Verlängerung mit dem Modellagematerial gearbeitet. |
Abhängig davon, ob Sie mit dem Gelsystem oder dem Pulver-Flüssigkeits-System arbeiten, werden in allen weiteren Schritten zuerst die freie Nagelspitze und dann der Überzug über den Naturnagel oder auch umgekehrt gearbeitet. Exakte Anleitungen für die Modellage und die Rebalancierung werden in späteren Kapiteln dieses Buches gegeben. Da das Anbringen einer Schablone, gerade an der führenden Hand, und die darauf folgende Modellage nicht ganz leicht zu arbeiten sind, gehen heute immer mehr Nagelstudios dazu über, diese Technik zur Verlängerung von Naturnägeln anzuwenden. Die eigentliche Modellage der Materialien zu einem schön geformten Nagel ist eine wahre Kunst und kann von der Kundin, selbst wenn sie die Materialien käuflich erwerben kann, nicht einfach nachgearbeitet werden. Darüber hinaus wird das Setzen eines Tips, also einer Kunststoffprothese eher als Fremdkörper empfunden und gerade, wenn man als neuer Kunde zum ersten Mal den Service eines Nagelstudios in Anspruch nimmt, als störend wahrgenommen. Neben den Papierschablonen, die nur jeweils einmal eingesetzt werden können und nach Gebrauch entsorgt werden, gibt es in der Industrie auch wiederverwendbare bzw. mehrfach einsetzbare Schablonen. Diese sind meist aus flexiblem Kunststoff hergestellt und werden ähnlich wie die Papierschablone unterhalb der freien Nagelspitze angesetzt. Sie haben Verstärkungen aus Aluminium und werden durch Biegen am Finger befestigt. Der Nachteil dieser Schablonen ist die Stärke des Kunststoffs, der sich nicht so exakt an den Naturnagel anpassen lässt. Bei einem schön geformten Naturnagel kann diese Art der Verlängerungshilfe sehr wohl eingesetzt werden.